„bewegte Pferde“- unser Konzept
Von Beginn an stand für uns fest, bei uns sollen die Pferde nicht nur in Boxen stehen, sondern sich möglichst viel frei bewegen können. In der Natur ziehen sie in der Herde den ganzen Tag umher und machen viele kleine Schritte beim ständigen Grasen. Das andauernde geradeaus Laufen hält die Gelenkschmiere (Synnovia) flüssig und reduziert damit den Verschleiß der Gelenke, der z.B. durch viele Drehbewegungen (in der Box) erhöht wird. Außerdem ist die Muskulatur ständig in leichtem Training, die Lunge wird mehr und besser belüftet und auch die Verdauung wird durch die Bewegung angeregt.
Viel Bewegung ist gesund!
… und damit vorbeugende Maßnahme gegen Arthrose, Sportverletzungen, Bronchitiden und Koliken. Natürlich können wir diese Erkrankungen nicht absolut ausschließen, aber ihre Wahrscheinlichkeit minimieren.
Wir wollen glückliche Pferde halten!
… und die meisten Pferde sind glücklicher in der Gruppe, es sind schließlich Herdentiere. Für sie ist es wichtig, Sozialkontakte zu pflegen. Sie sind zufriedener, wenn sie gemeinsam ruhen, laufen und fressen können. So kann sich der Reiter, wenn er kommt über ein zufriedenes Pferd freuen, das seine Energie nicht den ganzen Tag aufgestaut hat und diese beim Reiten erst einmal herauslassen muss.
Deshalb: Aktivstall als ideale Haltungsform
Der Aktivstall bringt viele Vorteile für Pferd und Reiter. Das Pferd ist versorgt und bewegt, auch wenn der Reiter nicht jeden Tag zu ihm kommt. Wenn er kommt, kann er sich in der Regel über ein zufriedenes, ausgelassenes und gut konditioniertes Pferd freuen. Aktivställe sind mehr und mehr im Kommen. Selbst einige Landgestüte Skandinaviens sehen inzwischen den Mehrwert und haben ihre Haltungssysteme auf Aktivstall umgestellt.
Nach anfänglicher Skepsis unter den Turnierreitern, wird auch bei Ihnen der Aktivstall immer beliebter. Ja, die Pferde haben häufiger mal eine Schramme, einen Biss, einen Tritt, denn ohne Rangkämpfe geht es nicht in einer Herde. Diese Verletzungen sind meistens nicht dramatisch und heilen schnell aus, die Vorteile für die Gesundheit, die Kondition und das Wohlbefinden der Pferde durch die Herdenhaltung, die ständige Bewegung und den ständigen Zugang zum Raufutter überwiegen, der Trend zum Aktivstall setzt sich auch nach und nach bei Turnierreitern durch.
Es gibt sicherlich auch einzelne schwer sozialisierbare Pferde, die nicht in die Gruppe passen und es kann passieren, dass wir solche auch mal „aussortieren“ müssen. Aber die meisten Pferde arrangieren sich gut miteinander, wenn genügend Fläche und genügend Fressplätze zur Verfügung stehen. Darauf muss beim Aktivstallmanagement geachtet werden.
Auch sind die Pferde zufriedener, wenn ständig Raufutter zur Verfügung steht. Das bringt Beschäftigung und reduziert die Magensäure, die auf die Magenschleimhaut reizend wirkt und Magengeschwüre verursachen kann.
Durch die viele Bewegung, Futtersparnetze und unser eigenes energiearmes Heu, das nach der Blüte gemäht wird, kann selbst unser Haflinger ad libidum 24h fressen und bleibt noch einigermaßen in Form.
Jeder muss für sich und sein Pferd entscheiden, ob der Aktivstall für ihn das Richtige ist, auch in dem Wissen, dass Verletzungen durch Rangkämpfe sicherlich gerade bei der Integration in die Gruppe nicht völlig ausbleiben werden. Damit sollten die Pferdebesitzer rechnen. Durch Integrationsboxen und langsames Kennenlernen, Öffnen von Weidefläche zur Ablenkung, wenn ein neues Mitglied kommt, und genügend Platz zum Ausweichen, können diese Risiken aber minimiert werden. Unser Ziel ist es, Reiter und Pferde bei uns so glücklich zu machen, dass es möglichst wenig Wechsel in den Gruppen gibt. Bei konstanten Herden ist die Verletzungsgefahr der Pferde untereinander gering.